Aktuelles Detail

So hitzig die mediale Debatte um Integration auch sein mag, im alltäglichen Zusammenleben zeigt das aktuelle „Integrationsbarometer“ eine stabile Stimmung. Freundschaften, Arbeitsmarkt und Schule sind Lebensbereiche, die im Rahmen der Studie bewertet wurden. In diesen sozialen Kontexten wird das Miteinander von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund als gut empfunden. "Man muss sagen, dass der Integrationsalltag von der Mehrheit der Befragten als ganz überwiegend positiv erlebt wird und dass sich daran im Zeitverlauf auch nicht viel geändert hat, allen lauten Debatten zum Trotz", erklärt die Soziologin Prof. Dr. Claudia Diehl, die an der Universität Konstanz maßgeblich am Forschungsbereich „Die politische Dimension von Ungleichheit“ beteiligt ist.

Allerdings stellt das Barometer eindeutig ein Ost-West-Gefälle in den Wahrnehmungen zur Integration in Deutschland fest. Diesen Unterschied erklären die Expertinnen und Experten des Sachverständigenrates mit der differierenden Häufigkeit an persönlichen Begegnungen und Erfahrungen im Lebensalltag von Ost und West. "Wir sehen eine Eintrübung des Integrationsklimas vor allem bei Personen in Ostdeutschland, die wenig eigene Kontakte zu Geflüchteten und zu Minderheitenangehörigen haben“, so Claudia Diehl weiter. In der Frage des Zuzugs von Flüchtlingen seien die meisten Befragten für die Aufnahme von Flüchtlingen, wollten diese Aufnahme aber politisch gesteuert und begrenzt wissen.

Untersuchungen wie das aktuelle Integrationsbarometer weisen thematische Bezüge zum Konstanzer Forschungsbereich „Die politische Dimension von Ungleichheit“ auf, in dem wechselseitig soziale und politische Ursachen und Wirkungen verknüpft und erforscht werden.

Faktenübersicht:

• Die Konstanzer Wissenschaftler Prof. Dr. Claudia Diehl und Prof. Dr. Daniel Thym und Expertinnen und Experten des Sachverständigenrates der deutschen Stiftungen für Integration und Migration veröffentlichen zweites „Integrationsbarometer“.
• Die Studie zeigt ein stabiles Integrationsklima in sozialen Kontexten des alltäglichen Lebens, offenbart jedoch ein Gefälle zwischen Ost- und Westdeutschland.
• Sachverständigenrätin Prof. Dr. Claudia Diehl ist für die Soziologie maßgeblich am Konstanzer Forschungsbereich „Die politische Dimension von Ungleichheit“ beteiligt.
• „Die politische Dimension von Ungleichheit“ ist eine von drei Exzellenzclusterinitiativen, mit denen sich die Universität Konstanz aktuell in der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder bewirbt.